Warum es wichtig ist die Berliner Wuhlheide zu erhalten
Die Wuhlheide ist ein städtisches Waldgebiet in Berlin, angrenzend an die Bezirke Oberschöneweide und Köpenik, überwiegend ein Laubwald mit einem hohen Eichenanteil. Im Jahr 1911 wurde sie durch die Stadt Berlin zur Trinkwassergewinnung angekauft. Auf der Internetseite der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz heißt es: Berlin ist nicht nur eine Stadt am Wasser, Berlin lebt von seinem Grundwasser. Während andere Städte ihr Trinkwasser in aller Regel aus dem Umland fördern, versorgt sich Berlin aus dem Grundwasservorkommen im eigenen Stadtgebiet. Weiter wird ausgeführt, dass die Wuhlheide als Wasserschutzgebiet durch die Wasserschutzgebietsverordnung geschützt ist. Das Verbot des Umgangs mit wassergefährdenden Stoffen, aber auch das generelle Bauverbot in der engeren Schutzzone, ist festgelegt. Keine weiteren Flächen versiegeln! In Deutschland sind etwa 45 Prozent der Siedlungs- und Verkehrsflächen versiegelt, das heißt bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt (Stand 23.01.23). Mit der Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrsflächen nimmt auch die Bodenversiegelung zu. Mit der Versiegelung von Böden gehen wichtige Bodenfunktionen, wie die Bodenfruchtbarkeit und vorallem die Wasserdurchlässigkeit verloren. Lebensräume für Pflanzen und Tiere verschwinden, Straßen erzeugen Lärm, der Tiere (und Menschen!) stresst. Zubetonierte oder asphaltierte Böden nehmen Nährstoffe und Regen nicht mehr auf. Wenn weniger Wasser in den Boden gelangt, ist weniger Grundwasser vorhanden, Dürrenkatastrophen und Trinkwassermangel sind die Folge. Zudem steigt das Risiko für Hochwasser, da das Wasser nicht gleichmäßig im Boden versickern kann. Die Wassermassen, die in solchen Situationen in die Kanalisationen geleitet werden, können die bei starkem Regen überlaufen. Und, wenn Böden dauerhaft von Luft und Wasser abgeschlossen sind, geht die Bodenfauna kaputt. Diese erfüllt wichtige Funktionen für den Erhalt und die Neubildung von fruchtbaren Böden. Eine Studie des Gartenbauamtes Karlsruhe stellte nach der Hitzewelle in Europa 2018 in einer Studie fest, dass ein Drittel aller in den letzten vier Jahren in Karlsruhe gepflanzten Bäume wegen Wassermangels eingegangen sind. Ohne genügend Wasser werden Bäume schwach, und das macht sie anfällig für Krankheiten.
Hinzuzufügen ist, dass versiegelte Böden sich nur schwer wieder entfernen lassen. Es bleiben oft Reste von Beton und Asphalt im Boden zurück, die die Fruchtbarkeit nachhaltig negativ beeinflussen. Auch die drumherumliegenden Bäume und andere Pflanzen werden durch den Beton, der neben ihnen in den Boden geschüttet wird, beeinträchtigt. Wurzeln bekommen weniger Wasser.
Stadtbewohner*innen brauchen Natur! Um so wichtiger ist der Erhalt der Stadtbäume- und Wälder. Das Kleinklima in Städten wird durch die Versiegelung von Böden negativ beeinflusst: es kann kein Wasser mehr verdunsten, was dazu führt, dass es in den Städten immer heißer wird. Ohne Bäume fallen Schattenspender aus. Dass sie als Standort für Pflanzen ungeeignet sind, ist selbstredend. Stadtbäume liefern den Sauerstoff, den wir alle zum Atmen brauchen und speichern klimaschädliches Kohlendioxid. Auch dämpfen sie Umgebungslärm, beherbergen Eichhörnchen, Grünspechte etc.. Gegensätzlich zum Anblick auf Straßen (-bau) sinkt der Stresspegel von Menschen beim alleinigen Anblick auf Natur. Für mehr Naturschutz! Manchmal wirkt es, als hätten so viele Menschen vergessen, dass wir selbst (Teil der) Natur sind. Es ist wichtig, vor allem in Zeiten des vorangeschrittenen, menschengemachten Klimawandels, Wälder und Grünflächen (gerade in Städten) zu erhalten. Durch die Rodung von Bäumen wird ein Kreislauf vorrangetrieben: Rodungen haben Dürrekatastrophen zur Folge. Dadurch werden die Bäume schneller anfällig für Krankheiten und es sterben noch mehr Bäume ab. Zudem ist es wichtig das Wasserschutzgebiet Wuhlheide nicht mit einem Betonstreifen zu durchschneiden, damit sich Berlin auch zukünftig mit Wasser selbstversorgen kann. Keine TVO durch die Wuhlheide! Keine weiteren Bodenversiegelung, stattdessen mehr Naturschutz!! Für ein lebenswertes Berlin, mit weniger Autolärm!
Quellen: – https://www.quarks.de/umwelt/darum-sollten-wir-unsere-boeden-nicht-zubetonieren/ – https://www.umweltbundesamt.de/daten/flaeche-boden-land-oekosysteme/boden/bodenversiegelung#was-ist-bodenversiegelung – https://www.bund-naturschutz.de/natur-und-landschaft/stadt-als-lebensraum/stadtbaeume – https://www.berlin.de/sen/uvk/umwelt/wasser-und-geologie/wasserschutzgebiete/ – https://www.dw.com/de/extremwetter-hitzestress-wasser-d%C3%BCrre-gesundheit-gr%C3%BCn-parks/a-54221941